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Neulich, im Tagesspiegel
Es gab eine Meldung, dass die Quadriga auf dem Brandenburger Tor abgebaut und auf Schäden gesichtet werden soll.
Die Meldung begann mit den Worten: Die Siegesgöttin Quadriga.....
Mein Papa
Claudia war noch klein, im Miniclub, also vielleicht knapp 5 Jahre alt. Der Papa war zu der Zeit fest als Toning. in der Sendung, das war auch noch der RIAS damals.
Die Tätigkeit hatte den Vorteil, dass er einen festen Schichtplan hatte, 5 Wochen mit wenig freien Tagen, und dann eine gute Woche frei. Die brauchte er auch, denn das Haus hat viel Arbeit benötigt.
Also, wenn Papa irgendwie konnte, hatte er den Blaumann an und irgendwo im Haus gemauert, Rohre verlegt, tapeziert, Elektrik gemacht...Seine Zentrale war logischerweise der Werkstattkeller.
In Claudias Miniclub war ein Vater zu Besuch, der beim ZDF arbeitete, der hat den Kindern von seiner Arbeit erzählt. Als ich das Kind abgeholt habe, kommt mir die Erzieherin kichernd entgegen, Claudia hat erzählt: Mein Papa arbeitet im RIAS; aber richtig arbeiten tut er nur bei uns im Keller.
Das Gefährt
Den Jüngsten habe ich oft mit dem Motoroller, einem etwas größeren Modell, ein Honda Pantheon, zum Judotraining gefahren. Der Knabe war noch relativ klein, kam gerade so an die Fußrasten ran, und die andere Kinder fanden das toll, dass er auf dem Roller gebracht wurde. Auch Norman, gemütlicher Junge, bisschen pummelig und ordentlich berlinernd,fand das alles ganz toll und meinte: "Na, Eric, bist Du heute mit dem Mofa gekommen?" Da dachte ich allerdings, das müsste man berichtigen, mein Pantheon ist doch kein Mofa! "Nein, Norman, das ist kein Mofa, das ist ein Motorroller." Der Knabe sagte im schönsten Berliner Dialekt: "Motorrolla? Det ist doch'n Handy!"
Tauschaktion
Kennt Ihr diese Angebote, die von Zeit zu Zeit in den Werbebeilagen der Tageszeitungen erscheinen? "Der Preis dieses Topfsets reduziert sich um bis zu 50 € bei Rückgabe von maximal 5 Töpfen"?
Ich habe mich seit einiger Zeit schon ein bisschen geärgert, daß sich bei den Deckeln meiner eigentlich sehr schönen Töpfe der innere Glasteil aus dem Rahmen löst, der Gatte hat das zwar wieder geklebt, aber nach einiger Zeit war der Deckel wieder in zwei Teilen.
Am Samstag nach Weihnachten war also wieder eine Beilage mit einem solchen Tauschangebot in der Zeitung, der Preis der WMF-Töpfe war gut, nach Tausch noch besser, und ein ähnliches Angebot gab es für ein 68 teiliges Besteck, da hatten wir auch schon seit einiger Zeit zwar nicht direkt Not, aber eine Erneuerung war nötig.
Als das große Kind im Frühjahr ausgezogen war, hatte ich meine "Kellerbestände" an Töpfen überprüft, die Uralt-Töpfe waren aber mittlerweile so angegriffen, daß ich beschlossen hatte, die kommen demnächst weg, hatte das aber vergessen. Auch die Uralt-Bestände an Besteck, die im Keller eigentlich für die Benutzung bei Garten- Parties mit mehr als 30 Personen gebunkert waren, sollten demnächst Richtung Stadtreinigung gehen.
5 alte Töpfe waren schnell gefunden (wie gut, daß man manchmal Sachen vergisst zu entsorgen), ebenfall 68 Teile altes Besteck mit Holzgriffen, das Ganze wurde in einen Einkaufskorb gepackt, und ich fuhr in Richtung Hermannplatz. Der Andrang in dem Kaufhaus war trotz des ersten Öffnungstages nach Weihnachten erträglich, ich bekam einen Parkplatz auf der Ebene, auf der auch die Haushaltwarenabteilung ist und beschloss, erst mal ohne meine Tauschgegenstände hineinzugehen und mir die Sachen anzusehen. Mit Hilfe eines sehr freundlichen und diensteifrigen Fach- Verkäufers fand ich auch die angebotenen Töpfe, mit dem Auffinden des Bestecks hatte er allerdings seine Probleme. Ich musste mir schon arg das Grinsen verkneifen, als er - wie Loriot in Ödipussi und im gleichen Tonfall- eine Verkäuferin quer durch die Abteilung rief: Frau .., wo ist denn das Vento?" Mit entsprechender Gestik führte er mich an den Verkaufstisch, lächelnd teilte ich ihm mit, daß ich sowohl das Besteck als auch die Töpfe möchte und daß ich nun noch mal ans Auto gehen würde, um meine Tauschgegenstände zu holen. Seine Gesichtszüge entgleisten ihm für einen Moment, aber nur kurz, dann meinte er -wieder lächelnd- ob ich denn bereits einen Topf dabei hätte. Ich sagte ihm, immer noch lächelnd, daß ich nicht nur einen Topf, sondern 5 Töpfe und 68 Besteckteile dabei hätte, und daß ich die eintauschen wollte. Mit einem fröhlichen "Bin gleich wieder da" bin ich zum Auto, holte den vollen Korb und ging in die Haushaltwarenabteilung zurück. Der freundliche Verkäufer war verschwunden. Hinter einer Trennwand habe ich ihn dann gefunden. Er sah meinen Korb, und seine Gesichtszüge entgleisten ein zweites Mal, diesmal etwas länger. Mein Lächeln blieb, und ich deutete auf den Korb mit meinen Schätzen. Jetzt schien er verunsichert, schaute mich an, schaute auf den Korb und meinte: "Mein Gott, was machen wir denn jetzt damit?". Er bat dann darum, das in meinem Korb zur Mülltonne nach draussen zu tragen. Ich hatte das Gefühl, daß nicht sooo viele Leute ihre alten Töpfe tauschen. Nach einigen Minuten kam er zurück, wieder ganz der Fachverkäufer, reichte mir meinen leeren Korb, suchte eine Kiste mit Kochtöpfen, holte einen Besteckkasten, dirigierte ganz nach "Ödipussi" Manier noch einen anderen Verkäufer "Ach, Herr ..., holen Sie mal bitte noch schnell einige Kisten Vento aus dem Lager", geleitete mich zur Kasse, übergab die Topf-Kiste dem Kassierer mit den Worten: "und hier bitte minus 50", worauf der Kassierer fragte (wie ich finde, zu Recht) "Prozent?" "Natürlich nicht, Euro!!" war die Antwort des smarten Verkäufers, der sich dann sehr schnell von mir verabschiedete, nicht ohne dem Kassierer vorher noch zu sagen, daß bei dem Besteckkasten 68 Euro abgezogen werden müssten.
Ich habe dann noch einen kleinen Bummel durch den Schnäppchen- Markt dieses Kaufhauses gemacht, es konnte mich jedoch kein Angebot mehr so richtig überzeugen.
1995, Florian
Florian, knapp 4 Jahre alt, wird von seinem Opa vom Miniclub abgeholt. Entfernung: 250 m vielleicht?
"Opa, bist du mit dem Auto da?" - "Nein, Florian, ich bin zu Fuß gekommen" - "Ich will aber nicht laufen, du hättest doch mit dem Auto kommen können" - "Aber Florian, du hast doch 2 Beine bis auf die Erde, was meinst du den, wofür die da sind?" -
"Zum Einsteigen"